
F5 Crypto Recap – Februar 2022
Ihre übersichtliche Marktzusammenfassung des Vormonats
Im Februar ist der Krypto-Markt einer Seitwärtsbewegung gefolgt und die gesamte Marktkapitalisierung ist um ca. 130 Milliarden Euro auf insgesamt 1,7 Billionen Euro angestiegen, plus 8,3% im Vergleich zum Vormonat. Bitcoin wuchs 12% und schloss den Monat bei 38.484 € ab. Es ist hervorzuheben, dass der größte relative Anstieg mit knapp 15% an einem Tag am 27. Februar erfolgte. Ether, die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung, legte mit einem Close von 2.601 € um 8,6% zu.
Am 24. Februar 2022 hat der russische Angriff auf die Ukraine für weltweite Empörung gesorgt und die Börsen rund um den Globus verunsichert. In den darauffolgenden Tagen hat sich der Krypto-Markt im Vergleich zu Aktien und Rohstoffen deutlich stärker erholt. Gleichzeitig wurde der Nutzen von Kryptowährungen deutlich erkennbar. Am 26. Februar bat die ukrainische Regierung auf Twitter um Spenden in Form von Bitcoin, Ether und USDT. Mehr im Thema des Monats weiter unten.
F5 Crypto Index Performance
- Stand Monatsbeginn
- 7.834,6 Punkte
- Stand Monatsende
- 8.390,3 Punkte
- Monatsperformance
- +7,09%
Thema des Monats: Kryptowährungen sind Währungen
Anfang September 2021 trat im kleinen lateinamerikanischen Land El Salvador ein Gesetz in Kraft, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel etablierte.
Wenige Tage später nimmt Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, in einem Interview Kryptos nicht ernst. Sie sagt, Kryptowährungen seien keine Währungen, Punkt.
Die Antworten auf fast all diese Fragen stehen aus.
Fest steht aber eins: Krypto wächst weiterhin rasant und ungebremst, egal wie sehr Zentralbänker um den gesamten Globus auf Risiken hinweisen.
Mit Beginn der militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine rückten auch Kryptos ins Rampenlicht. Bei einer derartigen humanitären Katastrophe sollte man nicht in erster Linie an die Finanzen denken. Aber jede Krise hat auch eine finanzielle Dimension. In Extremsituationen funktionieren Bankkarten nicht. Es ist nicht möglich, mit einer Immobilie über die Grenze zu flüchten. Kryptowährungen können jedoch, solange eine Internetverbindung existiert, für Zahlungen genutzt und an Zöllnern und Wegelagerern vorbei sicher transportiert werden. Leider ist es eine Krise, die die Vorteile von Kryptowährungen zur Schau stellt.
Der Hammer kam am 26. Februar mit einem Tweet des ukrainischen Vize-Präsidenten.
Ein souveräner Staat bittet auf Social Media um Spenden in Kryptowährungen. Ein Satz, den man durchaus zweimal lesen sollte.
Die Führung des Landes zeigt, dass sie im 21. Jahrhundert angekommen ist. Bisher sind mehr als 10 Millionen US-Dollar in Bitcoin allein auf der Bitcoin-Adresse eingegangen.
Kryptowährungen sind Währungen.
F5 Erklärt – DAO
Eine DAO (Decentralized Autonomous Organization) ist eine Art Verein, Firma oder Organisation ohne Führung, deren Regeln statt in den Statuten im Computercode stehen. Sie wird als eine potenziell in Zukunft vorherrschende Form der Zusammenarbeit angesehen. Im Vergleich mit traditionellen Unternehmensformen liegen signifikante Unterschiede in der Hierarchie, den Besitzverhältnissen und den rechtlichen Strukturen vor.
Was unterscheidet eine DAO von klassischen Unternehmensstrukturen?
Klassische Unternehmen sind hierarchisch organisiert und unterliegen einer zentralen Autorität. Sie agieren als juristische Person, die Unternehmensregeln unterliegt. Verträge regeln die Zusammenarbeit mit allen Parteien wie Angestellten und Zulieferern.
Eine DAO verfolgt in allen drei Punkten einen neuen Ansatz. Sie ist eine Organisation, deren Regeln durch eine Open Source Software festgelegt werden. Sie agiert autonom und wird durch ihre Mitglieder kontrolliert, ohne von einer zentralen Partei beeinflusst zu werden.
Wofür steht „Decentralized“?
Eine DAO besitzt eine dezentrale Führungsstruktur, d.h. sie wird nicht von einem Vorstand geleitet. Stattdessen wird sie von ihren Mitgliedern verwaltet, die durch den Erwerb des DAO-Tokens Stimmrechte besitzen. Je mehr Token das Mitglied besitzt, desto stärker fällt seine Stimme ins Gewicht.
Mitglieder treffen gemeinsam Entscheidungen über die Zukunft des Projekts. Oftmals wird eine Mehrheit der Stimmrechte benötigt, um einen Vorschlag zu akzeptieren. Der genaue Prozentsatz kann abweichen und wird vorab festgelegt. Mitglieder können zu jeder Zeit Vorschläge zur Abstimmung einreichen.
Wofür steht „Autonomous“?
Eine DAO basiert auf Smart Contracts, deren Regeln das vorgehen der Organisation bestimmen. Der Vorteil besteht darin, dass Smart Contracts transparent sind, d. h. jede Person kann ihre Inhalte überprüfen. Weiterhin können sie nicht ohne Weiteres verändert werden. Die Ausführung von Smart Contracts erlaubt autonomes Durchführen von Tätigkeiten, die entlohnt werden und für deren Überwachung kein Intermediär notwendig ist. Alle finanziellen Transaktionen und Regeln werden auf der Blockchain gespeichert.

Quelle: Eigene Darstellung
Wofür steht „Organization“?
Eine DAO hat keine offiziell angestellten Arbeitnehmer, deren Rechte und Pflichten vertraglich festgehalten sind. Sie folgt einzig den in den Smart Contracts vorab definierten Regeln, denen sich ihre Mitglieder durch ihre Tätigkeit anschließen.
Fazit
Eine DAO stellt eine neue Form der Zusammenarbeit dar, die sich stark von der Arbeitsweise in klassischen Unternehmen unterscheidet. Es bleibt abzuwarten, ob DAOs dauerhaft erfolgreich werden. Einige rechtliche Hürden gilt es aus dem Weg zu räumen, da beispielsweise unklar ist, welche offizielle Rechtsform eine DAO besitzt und ob bzw. wie die Einkünfte der Mitglieder versteuert werden. Weiterhin könnte die Entscheidungsfindung über die Mitglieder langwierig und durch zu geringe Beteiligung problematisch sein.
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