
F5 Crypto Recap – November 2020
Ihre übersichtliche Marktzusammenfassung des Vormonats
Was geschah im November?
Im November konnte der Bitcoin erstmals seit 2017 auf vielen Börsen neue Allzeithochs erreichen. Getrieben von einer Vielzahl an Meldungen, dass institutionelle Investoren Investments in Kryptowährungen tätigten, konnte die monatliche BTCUSD Kerze der Krypto-Börse Bitstamp bei einem neuem Höchststand schließen. Zwischenzeitlich wurde im November ein Preis von 19.864,15 US-Dollar pro Bitcoin erreicht.

Ebenso verzeichnete Ether einen kräftigen Preisanstieg um 51%, sodass dessen Kurs den Monat bei 617 US-Dollar schloss. Der naheliegendste Grund für den Kursanstieg ist die Antizipation des Starts von Ethereum 2.0, der für den 01.12.2020 geplant ist.
Die F5 Crypto Capital kann somit zufrieden auf die Ethereum Anlageentscheidungen vom Mai sowie die Kaufentscheidung für Bitcoin vom August zurückblicken.
Ein Großteil der Ethereum Position im F5 Crypto Portfolio wurde bereits mit über 150% Gewinn liquidiert. Für die Bitcoin Positionen ist ein tighter Stop-Loss gesetzt, um weiteres mögliches Upside-Potential mitnehmen zu können.
Seit Beginn im April 2020 erreicht das F5 Crypto Portfolio erstmals eine Gesamtperformance von mehr als +100%.
F5 Crypto Portfolio Performance
- Portfoliostand Monatsbeginn
- 72.443,82 EUR
- Portfoliostand Monatsende
- 100.264,97 EUR
- Performance im November
- +38,40%
- Anzahl Anlageentscheidungen
- 1
Thema des Monats:
Assetpreisinflation und neue Allzeithochs
Der europäische House Price Index erreicht mit jeder neuen Veröffentlichung neue Hochs. Auch der US-Aktien-Index S&P500 erreichte im September ein neues Allzeithoch. Bitcoin erreichte es im November.
Woher kommt die Assetpreisinflation?
Während die Immobilienpreise, Aktien-Indizes und Krypto-Assets in immer neue Höhen schießen, war die Inflation in Deutschland im November 2020 erneut negativ.
Ein Erklärungsansatz für diese Schere der Preisentwicklungen sind Effizienzgewinne. Die Effizienzgewinne der Produktion und dem Vertrieb von Artikeln des Inflationskorbs wie z.B. Lebensmitteln, Verbrauchsgegenständen und Kommunikationstechnologien sind die letzten Jahre enorm. Economies of (global) scale, Digitalisierung und immer günstigere Rohstoffe befeuern eine Preisreduktion, also eine Deflation, vieler Standardartikel.
In diesem Umfeld versuchen die Zentralbanken trotzdem verkrampft ihr Inflationsziel von etwa 2% p.a. zu erreichen. Die Werkzeuge dafür beeinflussen jedoch alle Preise – besonders Preise knapper, unelastisch verfügbarer Güter.
Zur Erklärung: Lebensmittel wie Kekse sind elastisch verfügbare Güter. Steigt der Preis von Keksen, werden mehr Fabriken auf Keksproduktion umschwenken und damit die Preisentwicklung durch mehr Angebot dämpfen. Immobilien, Aktien und Kryptowährungen sind hingegen unelastisch verfügbar. Steigt der Preis von Immobilien, Aktien oder Kryptowährungen, wird kaum oder gar nicht mehr davon produziert oder verfügbar. Ihr Preisanstieg wird nicht gedämpft.
Die Werkzeuge der Zentralbanken, wie niedrige (negative!) Zinsen und Anleihenkäufe, befeuern also die Inflation – jedoch besonders die der Assetpreise und weniger die der Konsumentenpreise.
Welche Assets profitieren am stärksten von der Assetpreisinflation?
Die Expansion der Geld- bzw. Kreditmenge, befeuert durch niedrige Zinsen, schlägt sich als Inflation nieder. Die Konsumgüterinflation scheint dabei gering auszufallen. Am meisten Inflation sehen wir bei den Assetpreisen.
Die größte Assetpreisinflationen treten bei knappen, unelastisch verfügbaren Gütern auf.
- Immobilien sind knapp, jedoch wird bei hohen Preisen auch mehr neu gebaut. Es wird rentabel neues Land zu erschließen. Es lohnt sich Altbauten abzureißen und neu zu bauen. Ebenso steigt das Immobilienangebot durch das Aufzusetzen weiterer Etagen.
- Aktien sind knapp, jedoch können Unternehmen durch Kapitalerhöhungen alt-Aktien verwässern.
- Gold ist knapp, jedoch werden Minen ihre Produktion ankurbeln, sofern der Goldpreis weit genug steigt um die Förderung profitabel zu machen.
- Bitcoin ist das knappeste Gut, das existiert. Neue Bitcoins werden exakt nach vordefinierten Regeln erschaffen. Dabei gibt es ein hartes Maximum von 21 Millionen, das nie überschritten wird. Ein hartes Maximum existiert sonst für keine fungible Assetklasse.
Investitionen in Immobilien, Aktien und Gold sind im aktuellen Umfeld sinnvoll. Eine Investition in Kryptowährungen sollte ebenso in Betracht gezogen werden.
Bitcoin ist das knappeste Gut das existiert.
Bitcoin wird von der anhaltenden Assetpreisinflation voraussichtlich am stärksten profitieren. Neue Allzeithochs in 2021 sind wahrscheinlich.
F5 Erklärt
Allzeithoch
Ein Allzeithoch ist ein globales Zeit-Maximum eines Preispaares.
Die meisten Preise werden in der Rechnungseinheit (Unit of Account) der dominanten Staatswährung gemessen. Diese Preise werden auf Börsen festgestellt.
Der Preis einer Feinunze Gold wird zum Beispiel an der größten Goldbörse, der Shanghai Gold Exchange, durch Käufer und Verkäufer bestimmt. Das Preispaar, hier RMB/Gramm, wird zeitlich oft in Preis-Diagrammen festgehalten.
Wenn diese zeitliche Auflistung ein Maximum erreicht, spricht man von einem Allzeithoch.
So weit, so klar.
Die Komplikationen des Begriffs der Allzeithochs liegen in jedem Teil seiner Definition versteckt.
- Börse – Jede Börse handelt zu einem anderen Preis. Arbitrageure gleichen diese Preisunterschiede aus. Durch Liquiditätsengpässe ist dies jedoch nicht immer möglich. Daher haben verschiedene Börsen auch verschiedene Allzeithochs.
- Unit of Account – Jedes Allzeithoch ist auf einem Preispaar definiert. Die Paarung ist jedoch beliebig. Während global viel in USD bepreist wird, preist Europa in EUR-Paaren. Ebenso kann man wohldefiniert jedes Preispaar in Gold ausweisen; dies bietet sich bei Zeitserien über mehr als hundert Jahre durchaus an.
- Zeitintervall – Zeitserien können verschieden mit der Zeit umgehen. Zum Beispiel kann man nur daily closes betrachten. Oder man bereinigt Zeitserien von Flash-Crashes und Flash-Meltups, die oft durch Derivate oder Matching-Engine Fehler zustande kamen.
Es gibt daher besonders bei der aufstrebenden Assetklasse der Krypto-Assets keine klar definierten Allzeithochs. Jede Börse erreicht andere Allzeithöchststände; jede Währung erreicht Allzeithochs an anderen Tagen; und die Bereinigung der teilweise chaotische Börsendaten kann unterschiedlich vorgenommen werden.
Die F5 Crypto Capital verwendet als Referenzpreise seiner Datenreihen die USD-Handelspaare der Krypto-Börsen Kraken und Bitstamp sowie die bereinigten Daten von Coinmarketcap.
Die wichtigsten News des Monats
- Vermehrtes Interesse institutioneller Anleger an Krypto-Assets [1][2][3]
- PayPal öffnet Krypto-Plattform für US-Kunden
- Grayscale verwaltet mehr als 10 Mrd. USD an Krypto-Assets
- BlackRock CIO: “Bitcoin ist gekommen, um zu bleiben”
- Tezos Protokoll Upgrade für geringere Smart Contract Gebühren
- Ungewollter Hardfork Ethereums durch Drittanbieter Bug