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Professionelle Anleger fragen verstärkt Krypto-Fonds nach


18.11.20 22:00
fondscheck.de

Bad Marienberg (www.fondscheck.de) - Unternehmensbeteiligungen, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien - diese Assets sind Bestandteile der meisten Portfolios professioneller Investoren. Doch auch neuere Anlageklassen wie Kryptowährungen gewinnen zunehmend an Relevanz bei dieser anspruchsvollen Investorengruppe.

Insbesondere Unternehmen wie Square Inc. und MicroStrategy haben mit ihren Bitcoin-Käufen in den vergangenen Wochen für Aufsehen gesorgt. Doch allgemein zeigt sich, dass professionelle und semiprofessionelle Anleger vermehrt digitale Asset nachfragen. Das Investmentvehikel der Wahl sind hierbei oftmals Krypto-Fonds.

Kryptowährungen gewinnen bei Profi-Investoren an Relevanz


Noch vor wenigen Jahren galten Kryptowährungen als reine Spekulation. Allerdings zeigen Bitcoin, Ethereum und andere digitale Assets, dass Sie auch langfristig ein Investment wert sein können. Zwar notiert BTC noch immer unter seinem bisherigen Rekord von knappen 20.000 US-Dollar, doch die Währung zieht die Marktteilnehmer noch immer in den Bann.

Im Rahmen des aktuellen Crypto Research Report wurden 55 professionelle Investoren aus der DACH-Region über ihr Anlageverhalten befragt. Zu den Befragten gehörten Banken, Asset Manager und Pensionsfonds. Der Fokus der Studie liegt vor allen Dingen auf den Krypto-Investments der professionellen Investoren.

Bereits heute gaben 36% der Befragten an, dass sie bereits in Kryptowährungen investiert haben. Dabei beträgt bei 69% der Befragten der Anteil am Portfolio weniger als 10%. Nichtsdestotrotz zeigt sich eine klare Tendenz, denn mehr als ein Drittel der Befragten haben mehr als 1% in Kryptowährungen investiert. 13% haben zudem mehr als 50% ihres Portfolios in digitalen Währungen angelegt.

Professionelle Anleger mit Krypto-Exposure weisen anderes Anlageverhalten auf


Beachtlich ist zudem, dass 31% der Profi-Investoren bereits im Jahr 2018 den Einstieg in Kryptowährungen gewagt haben. Basierend auf der Tatsache, dass einige der befragten Investoren Kryptowährungen halten und andere nicht, zeigt sich auch ein komplett anderes Bild beim generellen Anlageverhalten.

So gewichten Investoren mit Kryptowährungen die Asset-Klassen Commodities und Fiatwährungen stärker. Bei Investoren ohne Kryptowährungen nehmen Bonds die größte Position ein. Dieses Anlageverhalten entspricht der Markterwartung, denn Investoren, die vermehrt in Kryptowährungen investieren, haben ein geringeres Vertrauen in staatliche Anleihen und setzen stattdessen auf Bargeldreserven, um einer möglichen Rezession zu begegnen.

Bei den Investments sticht insbesondere Bitcoin als führende Kryptowährung hervor. Doch auch Ethereum, Security Tokens, XRP und Litecoin haben bei den Befragten eine hohe Relevanz. Doch hinsichtlich der zukünftigen Investments zeigt sich, dass Bitcoin eine geringere Relevanz erhält und nur noch auf einem Level mit Security Tokens liegt.

Warum die professionellen Anleger in Kryptowährungen investieren


Besonders spannend ist natürlich die Frage, weshalb Profi-Investoren überhaupt in Kryptowährungen investieren. Hier gibt es verschiedene Gründe, die für ein Investment in digitale Assets sprechen. Besonders hervorzuheben ist das Risiko-Rendite-Verhältnis. Hier gaben 52,5% der Profianleger an, dass das sehr gute Rendite-Risiko-Verhältnis ein Grund für ein Investment in Kryptowährungen sei.

Weitere 74,4% der Befragten sehen in Kryptowährungen zumindest eine Möglichkeit, um das Portfolio zu diversifizieren. Ganze 23,1 Prozent sehen in der Diversifikation einen Hauptgrund, um überhaupt erst Kryptowährungen zu kaufen. Natürlich tragen auch die schlechten Marktbedingungen dazu bei, dass Anleger vermehrt auf riskantere Asset-Klassen ausweichen müssen, um eine Überrendite zu erzielen.

Krypto-Fonds gewinnen an Relevanz - Kryptobörsen weiterhin führend bei Anlegern


Doch neben dem "Warum" steht natürlich auch das "Wie" im Fokus. Deshalb haben wir uns genauer angeschaut, wie die professionellen Anleger in Kryptowährungen investieren. Wenig überraschend verwenden auch professionelle Investoren zur Mehrheit dedizierte Krypto-Handelsplätze. Ganze 38% der Befragten gaben zudem an, dass sie über Investmentgesellschaften in Kryptowährungen investieren. Besonders spannend ist jedoch die hohe Relevanz von Alternativen Investment Funds (AIF).

Bei einem solchen AIF handelt es sich im Grund um einen alternativen Fonds. Folglich ist die Rede von separaten Krypto-Fonds - ein Zukunftstrend für diversifiziertes und einfaches Investieren. Etwas weniger Relevanz haben die UCITS Fonds - hier gaben noch 23% der Befragten an, dass sie dieses Vehikel zum Investieren verwenden. Andere Krypto-Fonds finden in den Anlageentscheidungen der Investoren bisher noch keine ausreichende Berücksichtigung.

Nichtsdestotrotz zeigt sich eine klare Tendenz: Immer mehr Investoren nutzen Fonds, um ein diversifiziertes Krypto-Portfolio aufzubauen. Grundlegende Vorteile wie ein aktives Management durch spezialisierte Fondsmanager, eine gute Diversifikation durch die enthaltenen Kryptowährungen und faire Kosten tragen dazu bei, dass Anleger langfristig von Fonds als Investmentvehikel profitieren können.

Fazit: Krypto-Fonds wachsen in der Gunst professioneller Anleger


Blicken wir auf den aktuellen Kapitalmarkt, dann spielen Fonds eine besonders große Rolle. Das ist auch verständlich, denn viele Anleger ziehen die Diversifikation und hohe Marktkenntnis der Experten vor. Die identische Entwicklung dürfte auch in Zukunft bei Kryptowährungen zu beobachten sein.

Spezialisierte Fonds, die ihren Fokus auf Kryptowährungen legen, können fundierte und nachhaltige Investmententscheidungen treffen. Bei einem hohen Maß an Diversifikation profitieren professionelle Anleger noch immer vom sehr guten Risiko-Rendite-Potenzial. Des Weiteren dürfte auch eine steigende Nachfrage auf Kundenseite sowie die zunehmende Adaption der Blockchain dazu beitragen, dass Kryptowährungen in den kommenden Jahren an Relevanz bei den Anlageentscheidungen gewinnen. (18.11.2020/fc/n/s)