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Einführung

Beginnend mit der Finanzkrise 2008 wuchsen die Staatsschulden der wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt rasant in nie dagewesene Höhen.

Diese Entwicklung wurde noch verstärkt durch die weltweite Corona Pandemie.

Gleichzeitig haben die Notenbanken massiv Geld gedruckt und damit die Zentralbank-Geldmenge (im Fachjargon die Geldmenge M0 genannt) in schwindelerregende Höhen getrieben.

Dies ging einher mit immer weiter sinkenden Zinsen, die das Zinsniveau in ein ebenfalls nie dagewesenes Niveau drückte, nämlich in den Negativbereich.

Schuldenmachen lohnt sich mittlerweile. Vor allem im Euroraum.

Staatsschulden

Die Corona Krise lässt weltweit die Haushalte aus dem Ruder laufen, selbst nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Staatsschulden nie so hoch.

Deutschland plant für 2020 mit einem Rekorddefizit von 218 Milliarden Euro. Für 2021 ist nochmals ein dreistelliger Milliarden Betrag geplant, der dann hinzukommt. Damit steigt die Schuldenlast des Bundes auf einen Schlag um 30%.

Diese Entwicklung ist weltweit zu erkennen. In der EU, den USA, Großbritannien, Japan und auch den Schwellenländern.

2020 werden die globalen Staatsschulden auf 101,5% der jährlichen Wirtschaftsleistung (BIP= Brutto-Inlands-Produkt) steigen.

Besonders eifrig beim Schulden machen sind die USA unter ihrem (Ex-) Präsidenten Donald Trump, der sein riesiges Steuersenkungs-Programm auf Pump finanziert hat. Die Idee war, wie zuvor schon einmal unter Präsident Ronald Reagan, dass sich die Schulden durch hohes Wirtschaftswachstum wieder zurückführen lassen. Doch was schon unter Reagan nicht funktionierte, klappte unter Trump genauso wenig. Der Schuldenstand der USA wird Ende des Jahres bei über 130% (!) bezogen auf das BIP liegen, Tendenz steigend.

Ein Ende der weltweiten Schuldenrally ist nicht in Sicht. Die zweite Corona Welle und die folgenden Lockdowns werden weiter tiefe Spuren in den Haushalten der Regierungen weltweit hinterlassen.

Obwohl Deutschland im Vergleich zu anderen Staaten (insbesondere in der EU) immer noch recht gut dasteht, können die hohen Schulden auch für Deutschland mittelfristig zum Problem werden.

Der Präsident des Bundesrechnungshofs Kay Scheller hat hierzu eine klare Meinung:

Die Haushaltspolitik befindet sich in ihrer größten Bewährungsprobe seit der Wiedervereinigung, ich sehe die Tragfähigkeit des Bundeshaushalts in Gefahr.

Bei einem Blick auf die anderen europäischen Staaten verdüstert sich diese Bild noch.

Frankreich wird (nach seinem mittlerweile vierten Nachtragshaushalt) für 2020 auf eine Schuldenquote von rund 120 % kommen.

Italien, das Land, das schon vor der Corona Krise bei rund 135 % stand, wird auf über 160% steigen. (Bei diesem Schuldenstand rutschte Griechenland 2010 in die Zahlungsunfähigkeit).

Der Chef der italienischen Notenbank, Ignazio Visco, meinte dazu:

Wenn die Verschuldung weiterhin so hoch bleibt, setzt sie uns Risiken aus, die von Spannungen an den Finanzmärkten oder neuen Wirtschaftsschocks kommen können.

Auch wenn das aktuelle Zinsniveau den hoch verschuldeten Staaten entgegenkommt und eine gewisse Erleichterung bringt, so stellt sich dennoch die Frage: Wie sollen diese Schulden jemals zurückgezahlt werden?

Die EU hat auf die Krise mit einem 750 Milliarden Euro schweren Wiederaufbaufonds reagiert. Dieser Fonds hat viele Investoren von Anleihen europäischer Staaten beruhigt.

Dabei hat die EU mit dem Aufbaufonds klar die EU-Verträge verletzt. Danach ist es der EU verboten, Schulden aufzunehmen. Doch der Aufbaufonds wurde nicht durch Mittel der EU-Staaten, sondern durch die Ausgabe von EU Anleihen (=EURO-Bonds) bestückt. Damit ist die EU in die Sozialisierung der Schulden eingetreten.

Die lockere Geldpolitik

Europa befindet sich seit 12 Jahren in einer Krise. Seit 2008 musste die Europäische Zentralbank (EZB) immer wieder eingreifen, um den EURO zu retten:

2008Eurokrise
2010Griechenland-Krise
2011Italien-Krise
2012 ff.Quantitative Easing (= Aufkauf von Staatsanleihen durch die EZB)

Die Notenbanken greifen in der Regel durch die Ausweitung der Zentralbank-Geldmenge ein. (Drucken von Geldscheinen, Erhöhung des Zentralbankgeldbestands der Kreditinstitute auf den Konten bei der Zentralbank = Geldmenge M0.)

Diese Geldmenge M0 betrug 2008 rund 900 Milliarden Euro. Bis Ende 2019 hatte sich diese Geldmenge auf 3.200 Milliarden (=3,2 Billionen) Euro erhöht. Bis September 2020 ist diese Geldmenge (Hauptsächlich Corona-bedingt) auf 4,2 Billionen Euro gestiegen.

Aufgrund des schon beschlossenen „Pandemic Emergency Purchase Programme (PEPP)“ der EZB, wird diese Geldmenge auf schwindelerregende 5,4 Billionen Euro steigen.

Eine solche Ausweitung der Geldmenge führt normalerweise zu einer hohen Inflation. Dass die Inflation bisher noch nicht angezogen ist, liegt an einem Phänomen, auf das schon der wohl berühmteste Wirtschafts-Wissenschaftler John Maynard Keynes (Nobelpreis 1981) hingewiesen hat: Die Menschen horten in Krisenzeiten ihr Geld.

Es ist offensichtlich, dass die Menschen während der Corona-Krise weniger Geld ausgeben als üblich. Doch sobald das Virus besiegt ist, werden die Menschen den Konsumstau auflösen und verstärkt Geld ausgeben. Dies wird zu Inflation führen. Unweigerlich.

Eine zentrale Aufgabe der Zentralbanken ist es, die Geldwertstabilität zu gewährleisten, also hohe Inflation durch Zinserhöhungen zu verhindern.

Doch Zinserhöhungen sind zurzeit sehr problematisch. Denn die Staaten sind bei der EZB mit über drei Billionen Euro verschuldet. Jeder Zinsanstieg würde die nationalen Haushalte sprengen, die Zinslast wäre nicht mehr zu verkraften.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Notenbanken in Europa und den USA (für die USA gilt das gleiche Szenario wie oben geschildert) eine Inflation nicht bekämpfen werden.

Denn Inflation ist für die hoch verschuldeten Staaten die einfachste und billigste Variante, sich von ihren Schulden zu befreien. (Eine Inflation von 6% bedeutet nämlich, dass sich die Schulden quasi um 6% verringern).

Ein weiteres Problem, das gegen steigende Zinsen zur Inflationsbekämpfung spricht, entsteht bei den Banken: Zinserhöhungen würden zu Kursverlusten bei den von Banken gehaltenen Anleihen führen und damit direkt das (sowieso schon schwache) Eigenkapital reduzieren. Ein Bankensterben wäre die Folge.

Für vermögende Menschen gilt folgende Gleichung: Inflation = Enteignung.

Dieser Enteignung kann man nur entgegenwirken, wenn man sein Vermögen klug investiert und dabei die möglichen negativen Szenarien der Geldentwertung berücksichtigt.

Immer mehr vermögende und institutionelle Anleger sehen eine mögliche Alternative darin, ein Teil ihres Vermögens in Kryptowährungen anzulegen.

Das verstärkte Interesse lässt sich am Preis des Bitcoins ablesen, der die Hürde von 15.000 US-Dollar locker gemeistert hat.