F5 Crypto Fonds | Kommentar zur aktuellen Marktlage
Aufgrund des Zusammentreffens von Ereignissen im traditionellen Finanz- sowie im Kryptomarkt kam es zu erhöhter Volatilität sowie Kursverlusten, bei Bitcoin in der Größenordnung von –15%. Wie ordnet F5 Crypto die aktuelle Entwicklung ein?
Was ist geschehen?
Folgende an sich unabhängige Ereignisse haben durch ihren zeitlichen Zusammenfall die aktuelle Entwicklung mit ausgelöst:
- Der größte Einbruch des Nikkei seit dem Schwarzen Montag 1987 nach der Leitzinserhöhung der japanischen Zentralbank letzten Freitag, welche den Yen unter Druck setzte, verstärkte die Sorgen im Aktienmarkt, was wiederum
- die Rezessionsängste in den USA nach den schlechten Arbeitsmarktzahlen letzten Freitag weiter anheizte, gerade
- zu einem Zeitpunkt der Eskalation im Nahostkonflikt und weiterer internationaler Spannungen,
- wodurch auch der Volatilitätsindex VIX in die Höhe schoß.
Zeitgleich dazu kam es im Kryptomarkt - nach 10 Jahren Verfahrensdauer zu den Auszahlungen der BTC aus der MtGox-Liquidation (siehe unseren Monatsbericht),
- einem Abstoßen von ETH im Wert von beinahe einer halben Milliarde durch Jump Trading,
- während Grayscale im Zuge der ETH-ETF-Zulassung ETH-Abflüsse im Wert über 1 Milliarde hinnehmen mußte.
Jedes dieser Ereignisse für sich würde kaum eine so starke Marktreaktion auslösen; das zeitliche Zusammentreffen führte jedoch zu verstärkten Preiseffekten.
Welche Hintergründe sind zum Verständnis wesentlich?
Kryptowerte, insbesondere Bitcoin, erfüllen seit ihrer zunehmenden Integration in den Finanzmarkt eine doppelte Rolle darin:
- Risikowerte: Kryptowerte weisen historisch eine hohe Volatilität auf und sind fundamental technologiegetriebene Investitionen. Auch im Aktienmarkt stellen Technologiewerte einen volatilen Sektor dar, sodaß Marktverwerfungen bei diesen Titeln zu disproportionalem Verkaufsdruck führen, Stichwort „risk off“. Wenn institutionelle Anleger rasch Risiko herausnehmen, eignen sich Technologiewerte besonders – wodurch die Volatilität nochmal erhöht wird.
Für viele neue Marktteilnehmer im Kryptomarkt ist der Unterschied zwischen einer Coinbase-Aktie (COIN) und einer Bitcoin-Position (BTC) nicht allzu groß. Somit führt ein plötzlicher Wunsch nach Risikoreduktion im Finanzmarkt auch zu Verkaufsdruck im Kryptomarkt. - Sicherer Hafen: Gleichzeitig bietet gerade Bitcoin wegen seiner technischen Entkopplung eben eine Absicherung gegen Krisen im Finanzsystem. Wenn z.B. fehlerhafte Software wie zuletzt CrowdStrike in der Monokultur des Bankwesens zu schweren Ausfällen führt, so läuft Bitcoin völlig unbeeinflußt und zuverlässig weiter. In diesem Sinne erfüllt Bitcoin eine Rolle vergleichbar mit jener von Gold.
Diese zwei Rollen sind jedoch genau gegengerichtet: Ein „Risk-on-Asset“ verhält sich prozyklisch, ein Absicherungswert antizyklisch. Welcher Effekt ist bei Kryptowerten nun stärker?
Zu sagen, der aktuelle Preisrückgang belege, daß die Risikoperspektive dominiert, ist eine verkürzte Betrachtung. Denn es kommt auf den Zeithorizont an:
- kurzfristig überwiegt tatsächlich der Risikoaspekt deutlich – schließlich läßt sich zweifelsohne das Portfoliorisiko umgehend senken, indem man riskante Positionen abstößt.
- langfristig hingegen überwiegt der Versicherungsaspekt – schließlich ist Bitcoin auch bei einem Preis von 47.000€ immer noch mehr als deutlicher Beleg dafür, daß Krypto die Assetklasse mit der besten Performance des letzten Jahrzehnts darstellt.
Selbst Gold ist aktuell heute leicht im Minus. Sicherer Hafen bedeutet eben nicht, daß eine perfekte Korrelation von –1 mit dem Aktienmarkt bestünde (was ökonomisch gar nicht ginge), sondern daß ein Portfolio, welches den Absicherungswert inkludiert, langfristig besser aufgestellt ist.
Wie agiert der F5 Crypto Fonds in diesem Umfeld?
Wesentlich ist zunächst einmal, verhaltensökonomisch getriebene Reaktionen zu vermeiden. Während bei neu auftretender fundamentaler Information von mittel- bis langfristiger Bedeutung rasch reagiert werden muß (wie wir das z.B. nach dem Fall von FTX oder dem Zusammenbruch von Terra/LUNA taten), so dokumentiert die wissenschaftliche Forschung eine Neigung des typischen Investors zu irrationalen Reaktionen, konkret etwa auf Basis der Verlustaversion (Kahneman/Tversky, 1979).
Einer der Mehrwerte aktiv verwalteter Anlagen liegt in der Vermeidung solch psychologisch statt ökonomisch motivierten Handelns. Die Entscheidung, die Investitionsquote zu senken, hängt nicht von den Renditen der letzten Stunden, sondern von den Erwartungen über die kommenden Tage, Wochen und Monate ab.
Hier sieht das Management von F5 Crypto trotz abgekühlter volkswirtschaftlicher Lage aufgrund gestiegener internationaler Risiken aktuell noch keinen Anlaß, von einem Abbruch der sich aufbauenden Krypto-Hausse auszugehen. Infolgedessen bleibt der F5 Crypto Fonds voll investiert.
Heißt dies, das Portfolio reagiert nicht auf die Kursentwicklungen? Mitnichten: Da eine Korrektur die Nebenwerte des Kryptomarktes deutlich stärker erfaßt als seine Leitwährung Bitcoin, stellt der gegenwärtige Zeitpunkt eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, unsere geplante sukzessive Umschichtung von Haupt- zu Nebenwerten einen deutlichen Schritt weiterzutreiben. In Finanz-Lingo: Bei kleinen Token mit hohem Beta stellt eine solche Korrektur eine günstige Kaufgelegenheit dar.
Konkret hat z.B. Aave (AAVE) mehr als doppelt so viel verloren wie Bitcoin. Die geplante Aufstockung der Fondsposition in diesem starken Cashflow generierenden, profitablen Protokoll kann jetzt also zu besonders günstiger Bewertung erfolgen.
Generell gilt wie immer: Kryptomärkte zeichnen sich durch hohe Dynamik und immer noch unvollständige Effizienz aus. Aktives Management ist daher in keiner Anlageklasse so bedeutsam wie im Kryptomarkt. Deswegen hat F5 Crypto jederzeit den Finger am Puls des Marktes und nützt jede Gelegenheit, auch von temporären Verwerfungen mit dem F5 Crypto Fonds durch rasches und entschiedenes Handeln zu profitieren.